Contents
- 1 Wie Gendert man Beispiel?
- 2 Ist kund * innen richtig?
- 3 Ist es Pflicht zu Gendern?
- 4 Ist Gendern erlaubt?
- 5 Wie formuliere ich geschlechtsneutrale anreden?
- 6 Wie schreibt man Freunde * innen?
- 7 Wie Gendere Ich Schüler?
- 8 Wie Gendert man Oma und Opa?
- 9 Wie soll man Muttermilch nennen?
- 10 Kann man Eltern Gendern?
- 11 Wie Gendert man Kolleginnen und Kollegen?
- 12 Wie schreibt man weiblich und männlich in einem Wort?
Wie Gendert man Beispiel?
logo!: Was ist Gendern? Warum macht man das?
“Gendern” oder “gendergerechte Sprache” ist eine Art zu schreiben oder sprechen.Damit sollen sowohl Jungen als auch Mädchen angesprochen werden.Es gibt verschiedene Möglichkeiten dafür und auch Kritik daran.
Das Wort “gender” (sprich: dschänder) kommt aus dem Englischen und bedeutet “Geschlecht”. Damit ist hier alles gemeint, was als “typisch für Frauen” oder “typisch für Männer” angesehen wird. Zum Beispiel auch, welche Berufe typischerweise eher Männer haben und welche eher Frauen.
- Wenn die Rede von Piloten, Architekten und Computerexperten ist, stellen wir uns in der Regel Männer vor.
- Dabei gibt es ja auch Pilotinnen, Architektinnen und Computerexpertinnen,
- Quelle: Colourbox.de/imago/ingimage/Zoonar/stock&people/imagebroker/Shotshop Weil sie in der Sprache kaum auftauchen, kommen manche Mädchen jedoch gar nicht auf die Idee, dass diese Berufe für sie infrage kommen könnten.
Umgekehrt gibt es natürlich nicht nur Krankenschwestern, sondern auch Krankenpfleger. Es gibt nicht nur Erzieherinnen, sondern auch Erzieher. Und Jungs haben in diesen Fällen das gleiche Problem. So denken Jungen oder Mädchen vielleicht gar nicht über die Möglichkeit nach, einen Beruf auszuprobieren, der ihnen gut gefallen würde und verpassen eine Chance.
- Spricht man von Schulkindern, so sagt man in der Regel ” die Schüler”.
- Denn in der deutschen Sprache verwendet man in der Mehrzahl die männliche Form, das “generische Maskulinum”, um über alle – Mädchen und Jungs – zu sprechen.
- So sind die Regeln der deutschen Grammatik.
- Allerdings : Man erkennt am Wort Schüler nicht direkt, ob dabei in der Gruppe nur die Jungs oder auch die Mädchen gemeint sind.
Menschen können sich dadurch ausgeschlossen fühlen. Es gibt den Vorschlag, anders zu sprechen, damit sich alle angesprochen fühlen: Mädchen, Jungs und Menschen, die sich weder als das eine noch das andere fühlen. Die Idee dahinter: Wenn Frauen, Männer und überhaupt alle Menschen genannt werden, fällt auch die Vorstellung von “typisch Mann” und “typisch Frau” weg.
Schülerinnen und SchülerMitarbeiterinnen und MitarbeiterWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Diese Schreibweise ist grammatikalisch richtig, Sie wird häufig bei Anreden oder Begrüßungen verwendet.
Schüler*innen Mitarbeiter*innenWissenschaftler*innen
Um zu vermeiden, dass ein Text deutlich länger wird, kann das Gender-Sternchen verwendet werden. Mit dem Stern sollen außerdem auch die Menschen angesprochen werden, die sich weder weiblich noch männlich fühlen. Das Sternchen soll symbolisch in alle Richtungen strahlen.
StudierendeMitarbeitendeLehrende
Das ist eine geschlechtsneutrale Form, die weder ausschließlich weiblich noch männlich formuliert ist. Ein Problem dabei ist, dass sie sich oft nicht bilden lässt,
MenschLehrkraftVertretung
Hier werden neutrale Formen verwendet. Dazu zählen auch Wörter wie alle, viele oder manche,
Menschen, die gendergerechte Sprache kritisch sehen, finden: Texte werden dadurch länger und komplizierter, Außerdem sei eine gendergerechte Sprache gar nicht nötig, Denn wenn im Deutschen von „Schülern” gesprochen wird, steht das grammatikalisch schließlich für alle – Jungs und Mädchen.
- Wird in einem Text das Gendersternchen verwendet und es ist von „Schüler*innen” die Rede, dann kann das eventuell dazu führen, dass man sich beim Lesen wiederum ausschließlich weibliche Schülerinnen vorstellt.
- Und auch wenn sich zum Beispiel mehr Mädchen vorstellen können, später Pilotinnen oder Architektinnen zu werden, weil beide Formen genannt werden: Eine gendergerechte Sprache allein wird nicht automatisch dazu führen, dass Mädchen später häufiger technische Berufe erlernen oder mehr Jungs Erzieher werden möchten.
In Deutschland gibt es keine einheitlichen Regeln zum Gendern. In den Rechtschreibregeln, die etwa in der Schule gelten, ist die Schreibweise mit Sternchen gar nicht zugelassen, Es kann jede und jeder selbst entscheiden, wie man sprechen möchte.
Unsere logo!-Sendung dauert in der Regel ungefähr zehn Minuten. In dieser Zeit möchten wir viele Informationen unterbringen. Wenn wir zum Beispiel “Politiker und Politikerinnen” sagen, wird der Text länger. Deshalb sagen wir es nicht immer so. Wir achten bei den Bildern darauf, sowohl Männer als auch Frauen zu zeigen. Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass wir in unseren Artikeln hier auf logo.de oft beide Geschlechter nennen. Wir schreiben also zum Beispiel “Schülerinnen und Schüler”. Allerdings werden unsere Texte dadurch natürlich länger, weshalb wir das nicht immer machen. Denn uns ist wichtig, gut verständliche Texte für euch zu schreiben. Unser Social-Media-Kanal heißt zdflogo und ist für Jugendliche. Hier benutzen wir das Gendersternchen. Wir schreiben also “Schüler*innen”. Denn das ist kurz, und es spricht alle Menschen an, unabhängig vom Geschlecht.
Dieser Text wurde zuerst am 28.01.2021 geschrieben und am 21.03.2023 ergänzt. Gemerkt auf “Mein ZDFtivi” Gemerkt auf “Mein ZDFtivi” HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert. Bitte beachten Sie die des ZDF. An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.
Wie schreibt man richtig Kolleg * innen?
Wie lassen sich andere Beispiele am besten gendergerecht formulieren? – Unter all diesen Möglichkeiten, wie wir korrekt gendern, konnte sich noch keine einzige durchsetzen. Das bisherige Beispiel war KollegInnen, Kolleg*innen, Kolleg:innen etc. Eine Hauptkritik ist, wenn die maskuline Form auf einem „-e” endet, wird nicht nach diesem Suffix gegendert, sondern davor.
Variante / Beispiel | Patienten | Mitarbeiter | Ärzte |
---|---|---|---|
Doppelnennung | Patienten und Patientinnen | Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen | Ärzte und Ärztinnen |
Schrägstrich | Patient/innen Patient/-innen | Mitarbeiter/innen Mitarbeiter/-innen | Ärzt/innen Ärzt/-innen (Ärzte/innen) |
Binnen-I | PatientInnen | MitarbeiterInnen | ÄrztInnen |
Gendersternchen | Patient*innen | Mitarbeiter*innen | Ärzt*innen |
Gender-Gap | Patient_innen | Mitarbeiter_innen | Ärzt_innen |
Doppelpunkt | Patient:innen | Mitarbeiter:innen | Ärzt:innen |
Sobald der maskuline Plural auf einen Konsonanten endet, zeigt die deutsche Sprache eine Unregelmäßigkeit: Während Patient (maskulin, Singular) der Stamm für das Gendern bildet, kann beim Gendern von Mitarbeiter der Stamm auch als männlicher Plural gedeutet werden ( der Mitarbeiter – die Mitarbeiter ).
Wie Gendert man richtig Duden?
Der Duden vertritt ab sofort geschlechtergerechte Sprache: Ein Mieter ist männlich MANNHEIM. Es ist eine fast unscheinbare Änderung, aber mit gewaltigen Folgen: Im Ringen um eine geschlechtergerechte Sprache prescht der Duden vor und schafft Tatsachen: Mieter sind für ihn jetzt nur noch Männer. Panscht der Duden – oder bildet er nur die aktuelle Sprachentwicklung ab? Foto: Wikimedia Commons / Tornesol (CC BY-SA 3.0) Jahrhundertelang war klar: Ein Mieter ist ein Mensch, der etwas gemietet hat. Ob dieser Mensch männlich, weiblich oder divers ist, spielte sprachlich keine Rolle.
Der Duden macht damit jetzt Schluss. Wer auf Duden.de «Mieter» eingibt, sieht als Wortbedeutung: «männliche Person, die etwas gemietet hat». Expertinnen warnen vor diesem sprachpolitischen Umsturz. «Die Festlegung des grammatischen Genus Maskulinum auf das natürliche Geschlecht entspricht nicht der Systematik des Deutschen», sagt die Sprachwissenschaftlerin Prof.
Ursula Bredel. Wenn das Wort «Mieter» nur noch männliche Mieter bezeichne, erschwere dies auch die Bezeichnung diverser Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen: Die bislang häufige Bezeichnung «Mieter (m/w/d)» wäre dann nicht mehr möglich.
- Die Grammatik-Expertin Prof.
- Gisela Zifonun, die am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim gearbeitet hat, warnte bereits 2018 vor einer Abschaffung des sogenannten generischen Maskulinums.
- «Generisch» bedeutet: Personenbezeichnungen mit grammatisch männlichem Geschlecht wie «der Mieter» sagen nichts über das biologische Geschlecht aus.
«Sprachsystematisch führt ein Total-Verzicht auf maskuline Personenbezeichnungen in geschlechtsneutraler Deutung zu empfindlichen Lücken», schrieb Zifonun im «IDS Sprachreport» und gab ein Beispiel: Wenn ich eine Autorin «eine der wichtigsten Schriftstellerinnen» nenne, ist das ein viel kleineres Lob als zu sagen: Sie ist «einer der wichtigsten Schriftsteller».
Denn im zweiten Fall wird die Autorin mit allen Schreibenden verglichen. Die Mannheimer Linguistik-Professorin Angelika Wöllstein nennt weitere Beispiele: Bei einer Durchsage im Zug «Ist ein Arzt an Bord?» seien nicht nur männliche Ärzte gefragt. Dasselbe gelte für Wendungen wie «zum Arzt gehen» oder «zum Bäcker gehen».
Auch bei Wortverbindungen wie «bürgernah» und «Mieterschutz» gebe es keinen Bezug zum natürlichen Geschlecht. «Um diese Möglichkeiten des Bedeutungsbeitrags zu ermöglichen, sollten die lexikalischen Informationen derartigen Beispielen nicht widersprechen», betont Wöllstein mit Blick auf den Duden.
- Im Bemühen um eine geschlechtergerechte Sprache ist das generische Maskulinum allerdings in Verruf geraten.
- Es blende die Hälfte der Menschheit, nämlich die weibliche, aus, heißt es.
- Stattdessen werden Doppelformen wie «Mieterinnen und Mieter» verwendet oder neue Formen wie Genderstern («Mieter*innen») und Unterstrich («Mieter_innen»).
Der Duden hat sich an die Spitze dieser Bewegung für mehr Gendersprache gesetzt. Die Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum erklärt: «Ein geschlechterübergreifender Gebrauch der maskulinen Formen, besonders im Plural („Die Lehrer dieser Schule engagieren sich sehr”), wird von der Redaktion auch weiterhin in Beispielen gezeigt.
- Allerdings gerät dieser Gebrauch immer stärker in die Diskussion, da oft nicht eindeutig ist, ob nur männliche oder Personen aller Geschlechter gemeint sind.» Die Rolle als maßgeblicher Hüter der Rechtschreibung hat der Duden seit 25 Jahren verloren.
- Stattdessen entscheidet der Rat für deutsche Rechtschreibung über die Weiterentwicklung der Regeln.
Doch sprachpolitisch macht der Duden weiter Druck und hat Einfluss, zumal er nach dem Ende der Wahrig-Konkurrenz der einzige Wörterbuchverlag in Deutschland ist. Viele Menschen orientieren sich noch an seinen Vorgaben – auch wenn diese über das Amtliche Regelwerk hinausgehen.
Was sagt man statt Mutter?
Statt „Mutter” soll man in Zukunft „austragendes Elternteil” sagen, der Vater heißt „nicht-gebärendes Elternteil”. Das diskriminierende Wort „Muttermilch” könnte etwa durch „menschliche Milch” ersetzt werden. Da finde ich, bei allem Respekt, als Ersatzwort „Naturmilch” ökiger und sogar weniger sexistisch.
Ist kund * innen richtig?
Gendergerechte Formulierungen: Es gibt tausend Möglichkeiten – Wenn du dich dazu entschließt, in deinem Text zu gendern, stellt sich die Frage, wie du das am besten machst. Möglichkeiten hast du viele:
Paarform: Statt von „Kunden” sprichst du von „Kundinnen und Kunden”. Du verwendest also einfach beide Formen hintereinander. Schrägstrich: Verwende einen Schrägstrich, um die männliche und die weibliche Form voneinander zu trennen, also zum Beispiel „Kund/innen”. Binnen-I: Hier fügst du den großgeschriebenen Buchstaben „i” ein. Das sieht dann so aus: „KundInnen”. Unterstrich, Sternchen, Klammern, Punkt: Das Prinzip ist immer gleich, nur die Satzzeichen unterscheiden sich hier: „Kund_innen”, „Kund*innen”, „Kund.innen”. Neutrale Formulierungen: Verwende Wörter, die kein Geschlecht anzeigen, wie zum Beispiel „Kundschaft” oder „Interessenten”. Fußnote: Du verwendest immer die männliche Form, gibst aber in einer Fußnote an, dass du damit auch weibliche Personen mit einschließt.
Ist es Pflicht zu Gendern?
Einige Stimmen aus der Politik wollen Gendersprache verbieten, andere verpflichtend einführen. Bei den Parteien gehen die Meinungen zum Genderthema weit auseinander. In den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2021 etwa verwenden SPD, Grüne und Die LINKE Gendersternchen, zu dem Thema selbst äußert sich nur die AfD (siehe dazu dw.com ).
Eine Gender-Pflicht gibt es nicht. Wie bereits erwähnt, gibt es auch für die offiziellen Rechtschreibregeln keine Gender-Reform. Immer mehr Unternehmen, Medien, Hochschulen, Kommunen und Behörden erlassen allerdings eigene Leitfäden zur geschlechtergerechten Sprache. Einige Stadtverwaltungen wie Berlin, München oder Hannover haben die sprachliche Gleichbehandlung sogar als Pflicht für den amtlichen Sprachgebrauch festgelegt.
Auch an den Schulen wird über die Einführung einer geschlechtergerechten Sprache diskutiert. In Baden-Württemberg sorgte die Aussage von Theresa Schopper, Kultusministerin (Grüne), vor der Sommerpause 2021 für eine Kontroverse. Sie befürwortete eine geschlechtersensible Sprache an den Schulen, wollte es aber den Lehrkräfte überlassen, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern eine Regelung zum Gendern zu vereinbaren.
Ist Gendern erlaubt?
Für das Gendern von Gesetzen bedeutet das: Geschlechtergerechte Sprache ist verfassungsrechtlich völlig unproblematisch, solange sie klar und eindeutig ist und dem Bestimmtheitsgebot des Grundgesetzes genügt.
Wie Gender ich Krankenschwester?
1. Empfohlen: Neutrale Formulierung – Wir empfehlen, falls möglich immer neutrale Formulierungen zu verwenden. So kannst du gemäß den Rechtschreibregeln und barrierefrei gendern, ohne bei der Lesbarkeit deines Textes Kompromisse zu machen. Geschlechterneutrale Alternativen:
Singular: Pflegefachkraft; Pflegekraft; Pflegefachperson: Pflegende
Außerdem sind neutrale Formulierungen inklusiver, da nicht nur Frauen und Männer, sondern auch nonbinäre Personen angesprochen werden.
Wie formuliere ich geschlechtsneutrale anreden?
Möglichkeit 2 – Kennt man den Vornamen, lässt sich eine Anrede geschlechtsneutral zum Beispiel so formulieren: „Hallo Martina Muster” oder „Guten Tag Manfred Muster”. Das funktioniert auch in anderen Sprachen, zum Beispiel „Hello Martina Muster”. Hallo Martina Muster, vielen Dank für Ihre Bewerbung. Wir werden Ihre Unterlagen nun prüfen und melden uns schnellstmöglich wieder bei Ihnen.
Wie schreibt man Freunde * innen?
Kurzbezeichnungen (nicht amtlich): – Binnenmajuskel: 👤 der/die FreundIn (Nom.), *des/der FreundsIn bzw. *FreundIn (Gen.); 👥 *die FreundeInnen bzw. *FreundInnen (Nom.), *den FreundenInnen bzw. *FreundInnen (Dat.) Gendersternchen / Genderstar (nicht binär): 👤 der*die Freund*in (Nom.), *des*der Freunds*in bzw.
Freund*in (Gen.); 👥 *die Freunde*innen bzw. *Freund*innen (Nom.), *den Freunden*innen bzw. *Freund*innen (Dat.) Genderdoppelpunkt (nicht binär): 👤 der:die Freund:in (Nom.), *des:der Freunds:in bzw. *Freund:in (Gen.); 👥 *die Freunde:innen bzw. *Freund:innen (Nom.), *den Freunden:innen bzw. *Freund:innen (Dat.) Gendergap (nicht binär): 👤 der_die Freund_in (Nom.), *des_der Freunds_in bzw.
*Freund_in (Gen.); 👥 *die Freunde_innen bzw. *Freund_innen (Nom.), *den Freunden_innen bzw. *Freund_innen (Dat.)
Wie Gendere Ich Schüler?
Der Gendergap, Gender-Gap (Unterstrich oder Asterisk) Zwischen der männlichen und weiblichen Schreibwiese wird ein Unterstrich oder ein Asterisk (Stern- chen *) eingefügt: die Schüler_innen oder die Schüler*innen. Damit sind alle sexuellen Orientierungen – drittes Geschlecht – miteinbezogen.
Warum Gendern so nervt?
Ist Gendern barrierefrei? – Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass alle teilnehmenden Personengruppen folgende Formen problemlos lesen und verstehen konnten:
neutrale Bezeichnungen, wie „Team” oder „Personal”die Nennung beider Geschlechter, wie „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen”
Die Befragten hatte jedoch Probleme mit folgenden Formen:
Partizip-Formen mit „-ende”, wie z.B. „Mitarbeitende” oder „Teilnehmende”Gender-Formen wie das Binnen-I oder der Gender-Doppelpunkt schnitten je nach Schwierigkeitsstufe unterschiedlich ab
Aber was, wenn eine neutrale Bezeichnung nicht möglich ist? Die Studie empfiehlt in solchen Fällen den Gender-Stern zu verwenden. Die finale Frage ist also, ob es möglich ist barrierefrei zu Gendern? Die Studie zeigt: Ja, es gibt definitiv Möglichkeiten.
Mehr zur durchgeführten Studie findest du auf dieser Seite, Außerdem findest du dort auch kostenlos eine Kurz- und Langfassung zum Download. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Gendern ein wichtiges Thema is t, das zu einer geschlechtergerechten Sprache beiträgt. Es kann aber auch dazu führen, dass Texte und Sprache komplexer werden.
Letztendlich ist es jedoch wichtig, offen und respektvoll mit diesem Thema umzugehen und jeden Menschen individuell entscheiden zu lassen. Gendern selbst ist keine Einbahnstraße und es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob es sinnvoll oder notwendig ist.
Manche Menschen empfinden das Gendern als mühsam und unnötig kompliziert. Es erfordert in der Tat ein gewisses Maß an Umgewöhnung und kann dazu führen, dass Texte und Sprache komplexer werden. Warum Gendern nervt, ist aus verschiedenen Gründen verständlich. Es kann dazu führen, dass Texte und Sprache komplexer werden und in manchen Fällen die Lesbarkeit erschwert wird.
Es erfordert eine bewusste Auseinandersetzung mit der Sprache und eine Veränderung der Gewohnheiten. Nicht zuletzt kann das Gendern auch zu Widerstand und Ablehnung führen, da es als ideologisch motiviert empfunden wird. Viele, wie auch wir, sehen im Gendern eine Chance, eine geschlechtergerechtere Sprache zu schaffen und Diskriminierung zu vermeiden.
- Das Ziel des Genderns ist es, eine geschlechtergerechte Sprache zu schaffen, die alle Geschlechter gleichberechtigt anspricht.
- Es soll sicherstellen, dass sich alle Menschen in Texten und Sprache angesprochen fühlen und keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts erfahren.
- Insgesamt geht es darum, eine inklusive Sprache zu schaffen, die allen Menschen gerecht wird.
Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass keine Methode perfekt ist und dass es immer noch Herausforderungen bei der Einführung einer gendergerechten Sprache gibt. Als Profis für Leichte Sprache und Barrierefreiheit sind wir immer wieder mit dem Thema Gendern konfrontiert.
ob Gendern wirklich sein musswie man barrierefrei und leicht verständlich gendertwie man richtig gendert
Da die Themen Inklusion und Barrierefreiheit unsere Kernkompetenzen sind, beraten wir hier sehr gerne. Klingt spannend? Dann melde dich zum Newsletter an und folge uns auf Facebook, LinkedIn und Twitter ! So bleibst du immer auf dem Laufenden. Schreib uns gerne einen Kommentar, wenn du Fragen oder Anmerkungen hast.
Wie Gendert man Freunde und Freundinnen?
Genderstile
Scrolle weiter | Singular | Plural |
---|---|---|
Neutral | Bezugsperson Freundschaft | Bekannte Bezugspersonen Freundschaften |
Doppelnennung | ein Freund oder eine Freundin Freund/ Freundin | Freunde und Freundinnen Freunde / Freundinnen |
Schrägstrich | Freund/-in | Kann nicht gebildet werden |
Gendersternchen | Freund*in | Kann nicht gebildet werden |
Wie Gendert man Gynäkologen?
Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen: – Paarform: 👤 die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe (Nom.), der Gynäkologin bzw. des Gynäkologen (Gen.); 👥 die Gynäkologinnen und Gynäkologen (Nom.), den Gynäkologinnen und Gynäkologen (Dat.) Schrägstrichschreibung: 👤 *der/die Gynäkologe/-in (Nom.), *des/der Gynäkologen/-in (Gen.) 👥 *die Gynäkologen/-innen (Nom.), *den Gynäkologen/-innen (Dat.) Klammerform: 👤 *der/die Gynäkologe(in) (Nom.), *des/der Gynäkologen(in) (Gen.) 👥 die Gynäkolog(inn)en (Nom.), den Gynäkolog(inn)en (Dat.)
Wie Gendert man Arbeitgeber?
Du kannst,Arbeitgeber’ und,Arbeitgeberin’ z.B. mit Doppelnennung, Schrägstrich oder Gendergap gendern. Wir empfehlen die Verwendung einer geschlechtsneutralen Alternative, um Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Wie Gender Ich Zahnarzt?
Geschlecht berücksichtigende (»gendergerechte«) Bezeichnungen: – Paarform: 👤 die Zahnärztin bzw. der -arzt (Nom.), der Zahnärztin bzw. des -arztes (Gen.); 👥 die Zahnärztinnen und -ärzte (Nom.), den Zahnärztinnen und -ärzten (Dat.) Schrägstrichschreibung: 👤 *der/die Zahnarzt/-ärztin (Nom.), *des/der Zahnarztes/-ärztin (Gen.) 👥 *die Zahnärzte/-innen (Nom.), *den Zahnärzten/-innen (Dat.) Klammerform: 👤 *der/die Zahnarzt(ärztin) (Nom.), *des/der Zahnarztes(ärztin) (Gen.) 👥 *die Zahnärzte(innen) (Nom.), den Zahnärzt(inn)en (Dat.)
Wie Gendert man Oma und Opa?
Oma/Opa: Ota, Otas (oder: Oba, Obas; Ofa, Ofas) Omi/Opi: Oti, Otis (oder: Obi, Obis; Ofi, Ofis) Neffe/Nichte: Nefte, Neften. Tante/Onkel: Tonke, Tonken.
Wie soll man Muttermilch nennen?
Aus ‘Muttermilch’ wird ‘Menschenmilch’ – Ärzt*innen, Pflegepersonal und Hebammen sollen neben den herkömmlichen nun auch transfreundliche Begriffe verwenden: “Person” etwa statt “Frau”, “Geburtselternteil” (birthing parent) statt “Mutter”. Das Wort “Muttermilch” (breastmilk) kann durch “Menschenmilch” (human milk) oder “Milch des stillenden Elternteils” (milk from the feeding parent) ersetzt werden.
“Elternteil” oder “Co-Elternteil” soll als Alternative für “Vater” dienen. Das diskriminierungsfreie Wording hält auch in den Geburtsvorbereitungskursen und bei allen anderen Terminen Einzug, wo Eltern zusammenkommen. Falls klar ist, dass es sich bei den Anwesenden ausschließlich um CIS-Frauen und CIS-Männer handelt, könne man aber bei den herkömmlichen Begriffen bleiben, so die Empfehlung der Kliniken.
Als CIS-Frauen und -Männer bezeichnet man Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Kann man Eltern Gendern?
Anmerkung: – Eltern ist genderneutral und gibt es nur im Plural, weshalb das Genus schwer zu bestimmen ist; das Wort geht zurück auf althochdeutsch eltirōn ›die Älteren‹. Als Singularform bietet sich Elternteil an (ebenfalls neutral). zurück zur Suche des Genderwörterbuchs
Wie Gendert man Kolleginnen und Kollegen?
Schade, dass Sie sich benachteiligt, oder sagen wir besser: als falsch bezeichnet fühlen. Dass das -e am Ende von Kunde oder Kollege entfällt, ist keine böse Absicht, sondern liegt an den Wortbildungsregeln des Deutschen. Da verschwindet beim Einfügen des Gendersterns schon mal ein Vokal.
- Denn bliebe das -e erhalten, würden Wörter entstehen, die schwer lesbar und unaussprechlich wären: Kunde*innen bzw.
- Ollege*innen,
- Endet dagegen eine männliche Personenbezeichnung auf einem Konsonanten, bleibt das maskuline Wort als solches erkennbar, z.B.
- Bei Lehrer*innen oder Bürger*innen,
- Wir haben beim Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS) nachgefragt.
Dort haben wir erfahren: Untersuchungen im Projekt „Grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutschen” haben ergeben, dass „das neue „Gendersuffix” -*in den gleichen Distributionsregeln wie das „alte” Movierungssuffix -in zu unterliegen scheint, oder, anders gesagt, -in gibt hier (zumindest bisher) die Orientierung vor.
Ableitungen, die direkt auf der Form Kunde aufbauen, etwa Kundein(nen), würden demnach gegen eine Regel der deutschen Wortbildung verstoßen, denn das auslautende -e bei Maskulina, gesprochen, wird vor dem Movierungssuffix -in immer getilgt. Verstanden? Nun, hier noch einmal erklärt: Üblicherweise wird eine Personenbezeichnung feminin, indem das „ Suffix” -in an das maskuline Wort angehängt wird, das ist die Movierung.
Das Wort Kunde hat eine Besonderheit: kund ist eigentlich ein Adjektiv; es ist ein wenig altmodisch und bedeutet: bekannt, offenbar. Daran wird das Suffix -e angehängt, damit daraus eine maskuline Personenbeschreibung entsteht: Kunde, Für die feminine Variante wird das -e durch das Suffix -in ersetzt: Kundin,
- Das -e entfällt, weil zwei Suffixe nebeneinander sinnlos wären.
- Nach dem gleichen Prinzip wird das „ Gendersuffix” angehängt: Genderstern und -in ; sie sind als Einheit zu sehen: Kund*in,
- Zack, das -e ist weg.
- Die Männer sind im neuen Gendersuffix trotzdem mit drin.
- Denn das Gendersuffix steht für uns alle.
Dazu unten mehr. Wir, das Team Genderleicht, genauso wie die Forschenden der Linguistik, beobachten, dass dies bei der Verwendung des Gendersterns meistens so gemacht wird. Vielleicht ändert sich das auch wieder, wer weiß? Eine offizielle Regel zur Verwendung von Genderzeichen gibt es bisher nicht.
- Wir alle, die deutsch sprechen und schreiben, sind als Sprachgemeinschaft in der Experimentalphase, wie wir sprachlich und grammatikalisch mit Genderzeichen umgehen können.
- Der Rat für deutsche Rechtschreibung sagt: Genderstern und Co., mitten im Wort platziert, sind der deutschen Rechtschreibung fremd.
Weil der Rat deshalb dem Genderstern bisher die Anerkennung verweigert, kann er schlechterdings keine Regeln für den richtigen Umgang mit Genderzeichen bekanntgeben. Allerdings hat er eine Auswahl von seiner Meinung nach „ orthografisch nicht normgerechten Wortbildungen” veröffentlicht.
- Darin kritisiert er auch auch die Wortbildung Kolleg*in bzw.
- Olleg:in,
- Das interessiert die Sprachgemeinschaft nicht, sondern entwickelt die Sprache aus sich heraus weiter.
- Denn die deutsche Sprache gehört uns allen.
- Interessant daran ist, dass alle, die gendern, bei der Entstehung des Wortes Kund*in bzw.
Kolleg*in die allgemeinen Wortbildungsregeln mit ihrem üblichen Gebrauch beachten. Diese so gegenderten Wörter passen also doch zur deutschen Sprache. Es ist eine Fortentwicklung aus der Mitte der Gesellschaft. Forschende des Projekts „Grammatische Variation” des IDS weisen im Weiteren darauf hin, dass das Wegfallen des -e vor dem Movierungssuffix -in recht wenige Wörter betrifft.
- Dazu gehören: Gefährte, Kunde, Kollege, Pate und vor allem Personenbezeichnungen auf -loge wie Psychologe, Soziologe, Biologe sowie Bezeichnungen für Bewohner bestimmter Länder und Landschaften wie Serbe, Hesse, Sachse,
- Dann gibt es noch Matrose und Lotse.
- Wer die Rechtsschreibregeln auch beim geschlechtergerechten Schreiben einhalten will, verzichtet bei Wörtern wie Kunde, Kollege und dergleichen auf Sternchen oder Doppelpunkt.
Das Argument: Mit einer Weglassprobe wird geprüft, was vom Wort übrig bleibt: Kund oder Kolleg, Der Duden empfiehlt deshalb in seinen Ausführungen zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch die Schrägstrichlösung: Kunde/Kundin bzw. Kollege/Kollegin, Nur dies geht mit der anerkannten Rechtschreibung konform.
- Doch wie schon so oft gesagt: Dann fehlt der Genderstern als Zeichen der geschlechtlichen Vielfalt.
- Wer die Sternchenlösung bevorzugt, kann sich auf Folgendes berufen: Beim Wegfall der Endungen geht der Informationsgehalt nicht flöten, der Wortstamm bleibt schließlich erhalten.
- Vergleichen Sie mal die Wörter kollegial oder Kundschaft – da wissen wir auch, worum es geht.
Weil Sie sich nicht richtig bezeichnet fühlen, bedenken Sie doch mal dies: Alle Personengruppen in einem einzigen Wort nennen zu wollen, ist ein Kompromiss:
Frauen werden nur durch ein Anhängsel sprachlich markiert: -in oder -innen, Das wirkt wie eine Ableitung vom Normalfall Mann. Es gibt nämlich nur etwa eine Handvoll rein weiblicher Personenbezeichnungen: Krankenschwester, Hebamme, Mutter, Tante. Menschen, die trans-, intergeschlechtlich oder nichtbinär sind, erhalten allenfalls ein Sternchen. Männer müssen bei einigen wenigen Bezeichnungen die Endung -e abtreten.
Mit Genderzeichen neue Wörter zu bilden, ist ein Aufeinanderzugehen aller Geschlechter und der Versuch, alle zugleich zu meinen. Kund*innen und Kolleg*innen könnten solche sprachlichen Übereinkünfte werden. Das Projekt „Grammatische Variation” weist noch auf Folgendes hin: Wenn ein Ausdruck nach einiger Zeit des Gebrauchs als Ganzes verstanden wird und nicht mehr aufgrund seiner einzelnen Bestandteile, ist eine „Idiomatisierung” erfolgt.
Das bedeutet: Eine Personenbezeichnung mit Gendersuffix ist als „genderübergreifend (also auch das männliche Geschlecht einschließend) gekennzeichnet”. Das verstehen dann alle spontan und sofort, ohne die Zusammensetzung weiter in Frage zu stellen. Vielleicht passiert genau das mehr und mehr bei Kund*in und Kolleg*in – wie übrigens bei allen anderen, mit Genderstern gekennzeichneten Wörtern.
Jetzt ist hoffentlich alles klar. Ihr Team Genderleicht PS: Wir als Projekt Genderleicht machen keine Genderregeln, die gibt es nur im Ansatz, Wir versuchen lediglich zu erklären, warum es fürs Gendern die eine oder andere Lösung gibt. Wie Sie es halten wollen, ist Ihre Sache.
Ist kund * innen richtig?
Gendergerechte Formulierungen: Es gibt tausend Möglichkeiten – Wenn du dich dazu entschließt, in deinem Text zu gendern, stellt sich die Frage, wie du das am besten machst. Möglichkeiten hast du viele:
Paarform: Statt von „Kunden” sprichst du von „Kundinnen und Kunden”. Du verwendest also einfach beide Formen hintereinander. Schrägstrich: Verwende einen Schrägstrich, um die männliche und die weibliche Form voneinander zu trennen, also zum Beispiel „Kund/innen”. Binnen-I: Hier fügst du den großgeschriebenen Buchstaben „i” ein. Das sieht dann so aus: „KundInnen”. Unterstrich, Sternchen, Klammern, Punkt: Das Prinzip ist immer gleich, nur die Satzzeichen unterscheiden sich hier: „Kund_innen”, „Kund*innen”, „Kund.innen”. Neutrale Formulierungen: Verwende Wörter, die kein Geschlecht anzeigen, wie zum Beispiel „Kundschaft” oder „Interessenten”. Fußnote: Du verwendest immer die männliche Form, gibst aber in einer Fußnote an, dass du damit auch weibliche Personen mit einschließt.
Wie schreibt man weiblich und männlich in einem Wort?
Das Binnen-I ist eine Schreibweise, die die Geschlechter weiblich und männlich gleichstellt. Nach dem männlichen Wortstamm einer Personenbezeichnung beginnt die weibliche Endung mit einem großgeschriebenen i: BürgerIn, Anfang der 1980er Jahre wurde das Binnen-I durch Teile der Protestbewegung für mehr Frauenrechte und die Gleichstellung der Frau bekannt.
Überraschenderweise gilt als Erfinder des Binnen-I der Autor Christoph Busch. In einem Buch über Freie Radios schrieb er von HörerInnen anstatt der sonst üblichen Form Hörer/-innen, Zwei Jahre später (1983) übernahmen die ersten Zeitungen die neue Schreibform, allen voran die taz, Das Binnen-I war lange Zeit eine beliebte Kurzform für gendergerechte Schreibweise.
Personen, die das Binnen-I in ihren Sprechfluss integriert haben, sprechen im generischen Femininum. Das Binnen-I ist heute nur noch selten in Gebrauch. Es bezieht die Dritte Option „divers” nicht mit ein. Schreibformen, die geschlechtliche Vielfalt verdeutlichen:
Gendersternchen Gender-Doppelpunkt Gender-Gap
Bei geschlechtsneutralen Formulierungen sind alle Geschlechter mitumfasst. www.genderleicht.de www.genderleicht.de/schreiben/ www.genderleicht.de/genderzeichen/
Wie schreibt man * innen?
Er, sie, * – Die Genderfrage im Rechtschreibrat Archiv Bürger*innen, Lehrer*innen, Student*innen: Den Genderstern sieht man immer häufiger. Er soll deutlich machen, dass Frauen und Männer gemeint sind – und auch jene, die sich einem dritten Geschlecht zugehörig fühlen. Jetzt könnte der Genderstern in die amtliche Rechtschreibung aufgenommen werden. Von Monika Dittrich | 15.11.2018
Gründlich recherchierte und sorgfältig aufbereitete Analysen: Im “Hintergrund” werden die wichtigsten Themen aus dem In- und Ausland behandelt. Dazu gehören auch besonders relevante wirtschaftliche und soziale Entwicklungen oder prägende gesellschafts- und kulturpolitische Debatten. Die Sendung vermittelt Vorgeschichte und Zusammenhänge, liefert Einblicke und Ausblicke – ein wichtiger Wegweiser in einer immer komplexeren Welt.
Der sogenannte Genderstern könnte es nun in das amtliche Regelwerk und den Duden schaffen (dpa / picture alliance / Britta Pedersen) Im April 2017 hat Lela Lähnemann eine E-Mail an den Rat für deutsche Rechtschreibung geschickt. Und damit einen Stein ins Rollen gebracht: “Ich habe gefragt, welche Schritte möglich sind, um das Regelwerk der deutschen Sprache in diese Richtung weiterzuentwickeln.” Damit meint Lela Lähnemann eine Sprache, in der nicht nur Frauen und Männer ausdrücklich angesprochen werden, sondern auch all jene, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zugehörig fühlen.
Bürger*innen und Professor*innen An vielen Universitäten, bei den Grünen und auch in anderen Institutionen ist es schon länger üblich, den sogenannten Genderstern oder Gendergap zu benutzen. Das bedeutet, dass zwischen die männliche und die weibliche Endung eines Wortes ein Sternchen oder ein Unterstrich gesetzt wird, neuerdings sieht man auch manchmal einen Doppelpunkt an dieser Stelle.
Die Rede ist dann von Bürger*innen, Student*innen oder Professor*innen. “Es ist ein Zeichen der Wertschätzung”, sagt Lela Lähnemann. “Es ist ja bekannt, dass Sprache einerseits Gesellschaft abbildet, aber andererseits auch Bewusstsein prägt.” Die rot-rot-grüne Landesregierung in Berlin hat sich die sogenannte gendergerechte Sprache zur Aufgabe gemacht.
Das zeigt sich etwa im Koalitionsvertrag, in dem durchgehend der Genderstern verwendet wird. Der Genderstern: offiziell ein Rechtschreibfehler Lela Lähnemann arbeitet in der Berliner Senatsverwaltung im Referat für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen.
Wenn sie dort Texte verfasst, zum Beispiel für Broschüren, Briefe oder die Internetseite, dann benutzt sie den Unterstrich: “Das kann man so gut erklären, dass zwischen der weiblichen und der männlichen Endung eine Lücke ist.” Da sei noch Platz für mehr Geschlechter.
Aber der Stern wird ähnlich verwendet.” Doch Lela Lähnemann fragt sich, warum diese Zeichen nicht Bestandteil des amtlichen deutschen Regelwerkes sind. Denn streng genommen ist es ein Rechtschreibfehler, wenn man das Gendersternchen oder den Unterstrich benutzt. Und so kam es zu der E-Mail, die Lela Lähnemann an den Rechtschreibrat geschrieben hat – mit der Bitte um Klärung.
Zusätzliche Relevanz bekam das Thema durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Die Karlsruher Richter entschieden im vergangenen Jahr, dass im Personenstandsrecht neben männlich und weiblich auch der Eintrag eines dritten Geschlechts ermöglicht werden muss.
Kulturkampf um die Sprache Die Frage, ob der Genderstern in das amtliche Regelwerk aufgenommen werden kann, stand jedenfalls schon im Juni dieses Jahres auf der Tagesordnung des Rechtschreibrates: “Die Sitzungen sind nicht öffentlich und selbstverständlich wurde gestritten”, sagt Josef Lange. Er ist der Vorsitzende des Rechtschreibrates.
“Die Frage, ob man Empfehlungen zu einer Änderung des Regelwerkes abgeben kann, war sehr kontrovers.” Geschlechtergerechte Sprache in einem Dokument (imago / Eckhard Stengel) Das Thema wird wohl auch deshalb so kontrovers diskutiert, weil es jeden betrifft, der lesen und schreiben kann. Schon die Debatte über die Rechtschreibreform war vor Jahren zu einem Kulturkampf ausgeartet.
- Und auch jetzt wird in den Feuilletons ebenso wie an den Stammtischen erbittert darüber gestritten, ob Genderstern und Gendergap gut und sinnvoll sind oder ob der deutschen Sprache damit Gewalt angetan wird.
- Jedenfalls hat der Rechtschreibrat das Thema im Juni vertagt – auf die nächste Sitzung.
- Und die findet an diesem Freitag in Passau statt.
“Die Frage, wie gestalten wir die geschriebene Sprache, die ja auch darstellt, wie Menschen die Welt sehen, ist eine nicht nur in Hochschulen diskutierte Frage, die an den Rat für deutsche Rechtschreibung herangetragen worden ist”, sagt der Ratsvorsitzende Josef Lange.
Der Rat für die deutsche Rechtschreibung wurde 2004 gegründet, um nach den Diskussionen über die Rechtschreibreform die Wogen zu glätten. Seine Aufgabe ist es, die Entwicklung der deutschen Sprache zu beobachten, Zweifelsfälle zu klären und Vorschläge für das amtliche Regelwerk zu machen.” Die 41 Mitglieder kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, aus Liechtenstein, der autonomen Provinz Bozen-Südtirol, aus Belgien sowie – ohne Stimmrecht – aus Luxemburg.
Bei der anstehenden Sitzung sollen Empfehlungen für den Umgang mit dem Genderstern beschlossen werden – die letztgültige Entscheidung obliegt dann den jeweiligen staatlichen Stellen. In Deutschland ist das die Kultusministerkonferenz. “Was im Augenblick passiert, ist eine politische Bewegung einer Pressure-Group, die der deutschen Sprache gefährlich werden kann”, findet der Linguist Peter Eisenberg.
Mit der Pressure-Group meint er vor allem Akteure der sogenannten Queer-Community, die für die Interessen von Menschen eintreten, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen. “Niemand hat das Recht, in die deutsche Sprache reinzugreifen, ihre Grammatik zu manipulieren, den Leuten den freien Sprachgebrauch zu verbieten und dafür zu sorgen, dass sie Ideologeme von sich geben”, so Eisenberg.
Er war lange Jahre Professor für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Potsdam. Einst gehörte er zu den schärfsten und meistzitierten Kritikern der Rechtschreibreform. Dem Rat für deutsche Rechtschreibung gehörte er auch an, doch 2013 verließ er das Gremium endgültig – im Streit über eine neue Formulierung des offiziellen Regelwerks.
Das generische Maskulinum Heute wendet sich Eisenberg unter anderem vehement gegen Genderstern und Gendergap, die seiner Ansicht nach keine sprachliche Bedeutung haben: “Sie gehören dem Deutschen gar nicht an. Es sind freie Erfindungen einer politisch interessierten Gruppe, die der größten Sprachgemeinschaft Europas diese Zeichen aufzwingen wollen”, so der Linguist.
“Und da kann doch ein Sprachwissenschaftler, der seinen Gegenstand hoch besetzt hat, der kann sich das doch nicht angucken!” Sprachwissenschaftler wie Peter Eisenberg argumentieren mit einer grammatischen Kategorie, und zwar dem sogenannten generischen Maskulinum.
Das bedeutet, dass die Wortendung eines Substantivs zwar männlich ist – zum Beispiel bei Lehrer oder Bäcker – damit aber kein tatsächliches, also kein natürliches Geschlecht bezeichnet wird. “Da wird immer gesagt, die Frauen seien mitgemeint. Das ist die völlig falsche, polemische Formulierung. Frauen sind bei ‘Bäcker’ überhaupt nicht gemeint”, erklärt Eisenberg.
“Das ist doch der Trick am generischen Maskulinum! Und Männer sind auch nicht gemeint. Sondern: Es sind Personen gemeint, die backen. Genauso bei Dichter und bei Maler. Der Trick ist doch gerade, dass niemand mit seinem Geschlecht gemeint ist. Sondern die reine Person, die rein über ihre Tätigkeit bezeichnet wird, nur die Tätigkeit interessiert.” Insofern eigne sich das generische Maskulinum sogar, um Diskriminierung zu verhindern – weil es eben gar keine Rolle spiele, ob Männer oder Frauen, Schwarze oder Weiße, Schwule, Lesben oder eben Menschen mit einem dritten Geschlecht gemeint seien.
Nicht-Diskriminierung durch Nicht-Nennung – das sei die eleganteste und einfachste Form in der deutschen Sprache, sagt Eisenberg. Die Sache mit den Studenten – oder den Studierenden? Der Sprachwissenschaftler hält auch nichts von Partizip-Konstruktionen, wenn etwa von Studierenden statt Studenten die Rede ist, um das generische Maskulinum oder die Doppelnennung der Geschlechter zu vermeiden: “Ein Bäcker ist ein Bäcker, ob er schläft oder Liebe macht oder spazieren geht.
Aber ein Backender: Der steht am Backtrog und arbeitet.” Das sei der grundlegende Unterschied. “Ja, das wird immer von altmodischen Linguisten behauptet”, kontert Luise F. Pusch, selbst Linguistin und Mitbegründerin einer feministischen Sprachwissenschaft: “Aber stellen Sie sich vor, bei ‚die Studierenden‘: Das Wort ‚Student‘ kommt aus dem Lateinischen.
- Das Ursprungswort ist ‚studens‘, das wird mit ‚studierend‘ übersetzt.
- Studens heißt studierend!” Das seien also Scheinargumente.
- Luise Pusch will, dass Frauen in der Sprache gleichberechtigt genannt werden – damit sie im Bewusstsein der Sprecher, Leser, Hörer und Schreiber vorkommen.
- In den 80er-Jahren machte sie Furore mit ihrem Buch über “Das Deutsche als Männersprache”.
Über Peter Eisenberg, den Befürworter des generischen Maskulinums, sagt sie: “Wir sind eigentlich fast befreundet.” Das klingt überraschend – immerhin vertreten die beiden absolut gegensätzliche Standpunkte. Doch kennen sie sich seit vielen Jahren. Erst kürzlich saßen sie in Berlin gemeinsam auf einem Podium und stritten miteinander.
- Er liebt das generische Maskulinum.
- Sie hält es für ein Relikt patriarchalischer Gesellschaften: “99 Sängerinnen und ein Sänger sind zusammen 100 Sänger.
- Das ist unsere Grammatikregel”, sagt die Linguistin Pusch.
- Das bedeutet dann, die Frauen verschwinden einfach.
- Die Grammatik hilft uns gar nicht.
- Die ist von Männern für Männer gemacht worden.” Und deshalb sei es doch fair, wenn in den nächsten 200 Jahren erst einmal nur noch weibliche Personenbezeichnungen benutzt würden.
Also das generische Femininum: “Wir reden von S tudentinnen und Lehrerinnen und die Lehrer und Studenten sind herzlich mitgemeint. Also das Femininum ist jetzt die neutrale Form.”Femininum als neutrale Form? Luise Pusch fordert das in provokanter Absicht: Es gehe hierbei vor allem um ein “Einfühlungstraining” für die Männer. Prominenter Kritiker des Gendersterns: Der Linguist Peter Eisenberg warnt vor “politischen Sprachvorschriften” (Deutschlandradio/Maurice Wojach) Mehr Erfolg hatte sie dem Binnen-I zugetraut – also dem großen I, das innerhalb einer Personenbezeichnung deutlich macht, dass sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind.
Es entstand als Alternative zur Doppelform wie Lehrerinnen und Lehrer oder der Variante mit Schrägstrich: “Ich bin dafür, dass das große I in den Duden aufgenommen wird, endlich. Das große I ist ja eine schöne feministische Erfindung, so aus dem Jahr 1980. Also es ist schon alt und ehrwürdig.” Doch nicht das Binnen-I hat es nun auf die Tagesordnung des Rechtschreibrates geschafft – sondern der Genderstern, der erst sehr viel später aufkam.
Luise Pusch ist damit nicht zufrieden: “Der Genderstern gefällt mir nicht, weil er das Wort zerreißt. An einer Stelle, wo wir Feministinnen es gern zusammenhalten wollen.” Feministische Kritik am Genderstern Die Frauen würden hinter der männlichen Endung und dem Stern wieder deklassiert – wie schon zuvor in der Schreibweise mit dem Schrägstrich.
Aus Sicht der Linguistin ein Rückschritt: “Die Feministinnen, die für das große I gekämpft haben, 20 Jahre lang, die fühlten sich doch schon sehr düpiert, dass dann der alte Zustand wiederhergestellt werden soll.” Die Befürworter des Gendersterns lehnen hingegen das Binnen-I ab, weil es die klassische Einteilung in männlich und weiblich festschreibt: “Die Beschränkung auf das Binäre – entweder du bist Mann oder du bist Frau – das ist das, woran trans- und intergeschlechtliche Menschen leiden”, sagt Lela Lähnemann, die in der Berliner Senatsverwaltung arbeitet und sich eine Öffnung der deutschen Rechtschreibregeln für Gendergap und Genderstern wünscht.
“Und ich finde es sehr schade, dass von mancher feministischen Seite nicht gesehen wird, dass diese Öffnung für weitere Geschlechter auch eine Chance bietet auch für die Frauenemanzipation”, so Lähnemann. Luise Pusch kann diesem Argument nichts abgewinnen: “Das war wahrscheinlich gut gemeint mit dem Genderstern.” Nicht mal gut gemeint, sondern gefährlich: So sieht es der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg.
Er kritisiert, dass einzelne Gruppen versuchten, den Sprachgebrauch zu verändern. Er spricht von einem Gewaltakt und der Forderung nach einer Unterwerfungsgeste: “Politische Sprachvorschriften, wie sie der Berliner Senat anstrebt, sind das Kennzeichen autoritärer Regimes. Die haben in einer Demokratie prinzipiell nichts zu suchen.
Ich habe eine ganz große Furcht, dass diese rigorose Vertretung partikularer Interessen unserer Gesellschaft schweren Schaden zufügt.” Seit vergangenem Jahr gilt: Im Personenstandsrecht muss neben männlich und weiblich auch der Eintrag eines dritten Geschlechts ermöglicht werden. (dpa / picture alliance / Christian Ohde) Es ist eine scharfe Argumentation gegen das, was als gendergerechte Sprache bezeichnet wird.
- Dafür bekommt Eisenberg Anerkennung im Milieu der AfD.
- Denn zum Markenkern der Rechtspopulisten gehört die Kritik am sogenannten Gender-Mainstreaming, also der politischen Strategie, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.
- Im Grundsatzprogramm der AfD heißt es, die “Gender-Ideologie” marginalisiere naturgegebene Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Vielen Politikern und Anhängern der AfD ist alles, was mit Gender zu tun hat, ein Dorn im Auge. So mokierte sich etwa der brandenburgische Landtagsabgeordnete Steffen Königer von der AfD über gendergerechte Sprache, indem er eine Rede hielt, die nur aus Anreden bestand: “Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren, sehr geehrte Schwule, sehr geehrte Lesben, sehr geehrte Androgyne, sehr geehrte Bi-Gender” Der Linguist Peter Eisenberg will sich von Vertretern der AfD oder des neurechten Milieus allerdings nicht vereinnahmen lassen.
Im Gegenteil. Er spricht von Beifall von der falschen Seite: “Und die AfD hat schon versucht, mich einzufangen. Ich habe denen erklärt, dass ich erstens nicht dasselbe mache wie sie, wenn sie genau hingucken.” Er vertrete völlig andere Positionen, nämlich die der freien Rede, so Eisenberg: “Und ich werde mich als Alt-Linker, Aufgeklärter, Alt-Sozialist, der seine Sprache mit Zähnen und Klauen verteidigt, niemals einer so autoritären Struktur unterwerfen können.” Und die Linguistin Luise Pusch sagt: “Also, wenn die AfD das kritisiert, dann sollten wir eigentlich stolz auf unseren Standpunkt sein, finde ich.
Offensichtlich haben wir da einen Nerv getroffen.” Genderstern im Deutschunterricht? Keine Frage: Der Nerv ist getroffen und die Debatte in vollem Gange. Dort, wo viel geschrieben wird, zum Beispiel an den Hochschulen, gibt es Leitfäden für das gendergerechte Formulieren.
- Der Genderstern ist seit etwa zwei Jahren häufiger zu sehen; das haben Forscher am Institut für deutsche Sprache in Mannheim beobachtet.
- Das Binnen-I scheint heute seltener benutzt zu werden als noch vor einigen Jahren.
- Was aber heißt das nun für das amtliche Regelwerk und zum Beispiel für den Deutschunterricht in der Schule? “Das ist nämlich die Frage, ob es tatsächlich realistisch ist, das Gendersternchen oder das Binnen-I oder andere Formen der geschlechtergerechten oder geschlechterneutralen Rechtschreibung aus den Schulen herauszuhalten”, sagt Anatol Stefanowitsch.
Er ist Sprachwissenschaftler und Professor am Institut für Englische Philologie an der Freien Universität Berlin. “In der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler kommen diese Formen ja vor, und zwar mit steigender Tendenz und insofern sind die präsent und müssten deshalb auch in irgendeiner Form behandelt werden”, so Stefanowitsch.
- Seit Jahren beschäftigt er sich mit geschlechtergerechter Sprache, kürzlich hat er ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: “Eine Frage der Moral.
- Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen”.
- Das generische Maskulinum hält er für überholt – die Sprache von heute müsse zur gesellschaftlichen Wirklichkeit passen.
Einer Wirklichkeit, in der Frauen, Männer und alle anderen gleichgestellt sind – auch sprachlich. Zeichen wie das Gendersternchen oder der Unterstrich seien interessante Möglichkeiten, um geschlechtergerecht zu schreiben. Trotzdem sieht er es kritisch, dass der Genderstern nun zum Thema im Rechtschreibrat geworden ist: “Irgendwo haben diese Formen ja auch etwas Anarchisches, und wenn ich die jetzt zu einem Teil der amtlichen Rechtschreibung mache, nehme ich ihnen teilweise auch dieses Anarchische, dieses subversive Potenzial.” Privilegierter Genderstern Problematisch sei es außerdem, wenn der Genderstern in das amtliche Regelwerk und den Duden aufgenommen würde und damit im Vergleich etwa zum Binnen-I oder Gendergap bevorzugt würde: “Diese unterschiedlichen Formen, die kommen ja aus unterschiedlichen Subkulturen und sind natürlich auch mit unterschiedlichen Ideologien – sag ich mal ganz wertfrei – aufgeladen, also mit Vorstellungen von Geschlecht und Gender.” Es sei problematisch, “dass jetzt eine dieser Ideologien zur Pflicht gemacht würde, in Schulen oder privilegiert würde im behördlichen Sprachgebrauch, indem die entsprechende Form plötzlich einen amtlichen Segen bekäme.” Auch dieser Aspekt dürfte die 41 Mitglieder des Rechtschreibrates beschäftigen, wenn sie sich zu ihrer turnusmäßigen Sitzung treffen.
- Der Vorsitzende Josef Lange will dem Votum des Rates nicht vorgreifen.
- Doch rät er zur Gelassenheit: “Wenn man weiß, dass im letzten Jahrhundert, im 20.
- Jahrhundert, sich der Wortschatz der deutschen Sprache um ein Drittel ausgeweitet hat, dann zeigt das, dass die Entwicklung der Sprache längerfristig ist.
Und man nicht kurzatmig im Sinne einer Schnappatmung auf jede Änderung, die sich in zwei bis drei Jahren andeutet, mit einer Änderung des Regelwerkes reagieren darf.” Das klingt fast wie ein Appell an den Rechtschreibrat, seine originäre Aufgabe ernst zu nehmen und den Sprachgebrauch erst einmal weiter zu beobachten.